▪ GOOD TO KNOW
▪ Niall Reagan | 79 Jahre (äußerlich 32) | Wirtschaftsanwalt | Vampir
▪ DEIN AVATAR
Josh Bowman [wurde reserviert]
▪ DEINE STORY
Niall wurde 1941 in Tullamore, in der irischen Grafschaft Offaly geboren. In den Wirren, den Grausamkeiten und der Gnadenlosigkeit des Krieges sowie den Entbehrungen und der Not der darauffolgenden Nachkriegszeit wuchs er in sehr schwierigen Zeiten auf, die ihn bis heute prägten. Während sein Vater zumindest körperlich unversehrt aus dem Einsatz zurückkehrte, erreichte die Familie in den letzten Tagen des Krieges die Nachricht, dass sein Onkel mütterlicherseits gefallen war. Eine Botschaft, die seiner Mutter den Boden unter den Füßen wegzog und sie einen Nervenzusammenbruch erlitt, von dem sie sich nie wieder richtig erholt hatte. Sein Vater, der noch nie für seine Empathie oder anderweitige emotionale Reaktionen bekannt gewesen war, zog sich seit seiner Rückkehr noch mehr zurück und es gab Tage, an denen der Anwalt sein Büro nur für den Gang auf die Toilette verließ. Niall konnte sich ebenso wie niemand sonst, der nicht im Krieg gewesen war, vorstellen, was sein Vater miterlebt und gesehen haben musste. Daher hatte er ihm nie einen Vorwurf dafür gemacht, dass er nie über das Erlebte gesprochen hatte. Lediglich seine ältere Schwester, die seitdem dem Nervenzusammenbruch ihrer Mutter den Haushalt führte, schaffte es hin und wieder, ihn zum Essen oder Schlafen zu überreden. Er selbst hingegen hatte nie eine richtige Verbindung zu seinem Vater gefunden. Finanziell gesehen war es der Familie nie wirklich schlecht gegangen. Kieran Reagan war seit Jahren der Patentanwalt des irischen Whiskeyherstellers Tullamore Dew und konnte so die wirtschaftliche Rezession verhältnismäßig gut überstehen und die Familie beschäftigte sogar eine Haushälterin und einen Gärtner.
So konnte Niall nach einem guten Schulabschluss sein Studium am Trinity College in der irischen Hauptstadt Dublin beginnen, wo er sich einer der sogenannten Societies anschloss, die entfernt mit den Studentenverbindungen amerikanischer Universitäten vergleichbar waren. Für ihn war früh klar, dass er zwar in die Fußstapfen seines Vaters treten und Anwalt werden wollte, sah seine Zukunft aber schon immer außerhalb Irlands. Er wollte ein eigenes Leben führen, unabhängig vom Einfluss und Wirkungsbereich seines Vaters. So führte ihn sein Weg nach dem Collegeabschluss an die englische University of Oxford, wo er Jura mit Schwerpunkt Wirtschaftsrecht studierte. Hier erlangte er als Mitglied des universitären Ruderteams einen hohen Bekanntheitsgrad und erfreute sich recht großer Beliebtheit auf dem Campus, vor allem als er in seinem zweiten Jahr bei der hochangesehen Christ Church Regatta mit seiner Mannschaft das rivalisierende Team der University of Cambridge besiegte. Während des Studiums lernte er auch seine langjährige Freundin Gemma kennen; die erste Frau, in der er mehr als eine Affäre und die Befriedigung seiner Gelüste sah. Er hatte aufrichtige Gefühle für die Blondine und konnte sich ernsthaft vorstellen, mit ihr sesshaft zu werden und eine Familie zu gründen. Mit einem hervorragenden Jura-Examen in der Tasche und dem Ruf, den sein Vater als Patentanwalt auch über die Grenzen Irlands hinweg aufgebaut hatte, rissen sich die besten Wirtschaftskanzleien Englands um ihn und es wurde quasi alles zu Gold, was er in den kommenden Jahren anfasste. Es schien ihm alles zu gelingen und es gab kaum einen Fall, der er nicht dank seines Wissen, seiner Fähigkeiten und nicht zuletzt seiner Raffinesse gewinnen konnte; völlig egal, wie aussichtslos seine Chancen zuvor auch gestanden haben mochten. Niall stand ganz klar auf der Sonnenseite des Lebens.
All das änderte sich an einem kühlen Oktoberabend des Jahres 1972. Gemma und er waren gerade auf dem Weg zu ihrem Lieblingsrestaurant im Zentrum von Oxford, als sie aus einem Hinterhalt heraus überfallen wurden. Es ging alles so verdammt schnell, dass Niall keinerlei Chance hatte, zu reagieren oder sich auch nur beschützend vor seine Freundin zu stellen. Er merkte schnell, dass dies kein normaler Überfall und seine Angreifer keine normalen Kriminelle waren. Sie bewegten sich mit einer Geschwindigkeit, die nicht erklärbar war und benötigten keinerlei Waffen, um sie in Schach zu halten. Dass er gerade zwei übernatürlichen Wesen gegenüberstand, wurde ihm in den Moment schlagartig bewusst, als ihn einer der beiden mit übermenschlicher Kraft gegen die nächste Häuserwand schleuderte und ihm somit kurzzeitig das Bewusstsein raubte. So kam er zu spät, um Gemma zu retten. Als er es mit aller letzter Kraft wieder zu ihr geschafft hatte, konnte er nur noch ihren zarten und blutverschmierten Körper in seine Arme schließen und ihren letzten Atemzug spüren, bevor sie aufgrund des hohen Blutverlustes starb. In unendliche Trauer und unerträglichen Schmerz mischte sich in der nächsten Sekunde unsagbar große Wut und Hass auf ihre Mörder. Ohne darüber nachzudenken, was sie mit ihm machen könnten oder daran, dass er alleine niemals gegen sie ankommen würde, griff er die beiden Männer an und konnte sogar ein paar Treffer landen, als er blind vor Zorn auf alles und jeden in seiner Nähe einschlug, was sich bewegte. Innerhalb weniger Augenblicke wurde dann von einem der Beiden erneut ohne erkennbare Mühe hart gegen die Häuserwand geschleudert. Aber Niall war kein Mann, der schnell aufgab und auch in erkennbar ausweglosen Situationen nicht zurückschreckte. Immer und immer wieder griff er die Unbekannten an. Solange bis er irgendwann mit zahlreichen Schnittwunden, gebrochenen Rippen und inneren Blutungen schwer atmend auf dem Boden lag. Als sich einer der Männer dann vor ihn kniete und ihn mit dunklen, seelenlosen Augen ansah, gefror ihm das Blut in den Adern und er war sich sicher den wahrhaftigen Teufel vor sich zu haben. Aber anstatt nun um sein Leben zu flehen, sah er dem nahenden Tod tapfer und ohne Angst entgegen, während sein Angreifer lediglich ein kehliges Lachen von sich gab und sich zu ihm herunterbeugte und ihm schlussendlich in den Hals biss. Niall hatte gerade alles verloren, was ihm etwas bedeutete. Der Tod konnte nicht schlimmer sein. Er wusste nicht, wie lange er in einem Zustand zwischen Leben und Tod festsaß. Das einzige, was er spürte, waren unsägliche Schmerzen und ein Feuer, welches unaufhörlich in ihm brannte. Dies musste die Hölle sein, das schien für ihn sicher. Warum oder weshalb er hier gelandet war, hinterfragte der Anwalt nicht, hatte er in seinem Beruf doch reichlich schlechtes Karma gesammelt, um aus gutem Grund hier zu landen. Die Erfolgssucht und Gier nach immer mehr Einfluss und Geld, hatte seine Wertvorstellungen und Prinzipien auf eine mehr als harte Probe gestellt. Bestechung, Bedrohung, Korruption, Verfälschen von Beweisen bis hin zu Meineid hatte zu seinem Alltag gehört. Er war abgebrüht, knallhart, direkt und hatte keine Skrupel oder Gewissensbisse, die Gesetze nahezu bis zur Unkenntlichkeit zu dehnen und jede Lücke zu seinem Vorteil zu nutzen. Auch wenn dadurch Unschuldige für Dinge verurteilt wurden, die sie nicht begangen hatte, hatte der dies billigend in Kauf genommen. Dass für ihn ein Platz in der Hölle reserviert war, war für ihn also keinerlei Überraschung.
Diese folgte erst, als Niall völlig unerwartet in einem Hotelbett erwachte und er allem Anschein nach wieder in der Welt der Lebenden war; naja, mehr oder weniger zumindest. Seine Sinneswahrnehmung war geschärft, er nahm seine Umgebung stärker war und die Geschwindigkeit seiner Bewegungen überstiegen die eines normalen Menschen um ein Vielfaches. Aber all das wurde in dem Moment völlig nebensächlich, als der Hunger einsetzte. Ein unglaublich starkes Gefühl, welches sein komplettes Handeln und Denken bestimmte und ihn erneut das unbarmherzige Brennen in seinem Inneren hervorrief, welchem er während seiner Verwandlung ausgesetzt war. Etwas, was ab jetzt und für alle Zeiten Kontrolle über ihn hatte und alle anderen Emotionen überlagerte und bis zur Unkenntlichkeit bekämpfen würde, bis dieses Verlangen gestillt war. Zumindest für einen kurzen Moment. Denn der Hunger nach Blut war kein Gefühl, was man unterdrücken oder bekämpfen konnte. Es war immer da und versuchte, sich an die Oberfläche zu drängen. Es war wie eine Sucht. Und ähnlich wie diese war auch die unstillbare Gier nach Blut mit körperlicher Abhängigkeit verbunden. Wenn der Körper nicht regelmäßig damit versorgt wurde, erlitt man Krämpfe und bis hin zum Organversagen, weil der Körper den Sauerstoff ausgeht. Höllische Schmerzen, die nichts auf der Welt lindern konnte. Nichts, außer Blut. Vom seinem Schöpfer war nichts zu sehen, dieser hatte schon längst die Stadt verlassen. Warum er Niall in einen der seinen verwandelt hatte, blieb ein Geheimnis. Er selbst war in den folgenden Jahren immer stärker davon überzeugt, dass dies die Strafe für seine Sünden war. Während der Tod eine Erlösung gewesen wäre, war er nun in alle Ewigkeit dazu verdammt, auf der Welt zu wandeln, solange ihn niemand einen Pflock ins Herz jagen, ihm den Kopf abschlagen oder ihn mit dunkler Magie verfluchen würde.
Da ihn in Oxford nichts mehr hielt und es seinen Mitmenschen irgendwann merken würden, dass er nicht mehr alterte, beschloss Niall kurzerhand nach Wakefield zu gehen. Ein ruhiger Ort mit einer abwechslungsreichen Geschichte, der der perfekte Platz für jemanden wie ihn zu sein schien. Die ersten Jahre verbrachte er in Abgeschiedenheit und ging nur nach draußen, um den unerträglichen Hunger nach Blut zumindest für wenige Momente zu stillen. Er bemühte sich, seine Opfer nicht komplett auszusaugen und somit zu töten. Aber das gelang ihm nicht immer; manchmal überkam ihn die unstillbare Gier und er verlor jegliche Kontrolle über sich.
[...]
Anfang der 2000er Jahre wurde das ewige Versteckspiel zusehend eintönig und langweilig. Niall hatte inzwischen gelernt, seinen Durst nicht erst dann zu stillen, wenn er schon völlig ausgehungert war. So schaffte er es, seine Gier unter Kontrolle zu halten und keinerlei unnötiges Aufsehen unter der Bevölkerung zu erregen. Er arbeitete sogar wieder als Anwalt für eine der größten Unternehmen der Stadt und hatte sich so einen Namen in Wakefield gemacht. Um sein Ziel zu erreichen, mochte er nicht mehr über jede Leiche gehen, seine Methoden waren und blieben allerdings mehr als fragwürdig. Weiterhin knallhart und skrupellos ging er nicht selten nicht ganz so legale Wege, um ans Ziel zu gelangen. Um Gefühle machte er seit Gemmas Tod einen großen Bogen und mehr als ein hübsches Anhängsel, Lustobjekt oder netter Zeitvertreib sah er inzwischen selten in den Frauen, mit denen er verkehrte.
Sein neuer Lebensstil funktionierte für Niall ziemlich gut und er hatte nicht vor, etwas daran zu ändern. Allerdings schien das Schicksal mal wieder andere Pläne für den Vampir zu haben. 2012 traf er unerwartet auf die eine Frau, die sein Leben von jenen Tag ihres Kennenlernens an völlig auf den Kopf stellen sollte. Danae Louise Bertrand. Eine rassige Brünette und die Architektin, die er mit der Planung seines Hauses beauftragt hatte, nachdem ihr ein entsprechender Ruf vorausgeeilt war. Ihre Attraktivität und ihr Feuer gefiel ihm und so war es wohl nicht sonderlich überraschend, dass er sich an sie ranmachte und sie daraufhin eine heiße, leidenschaftliche Affäre begannen. Zunächst verlief alles nach Plan; es waren keinerlei Gefühle im Spiel und alles lief auf einer rein körperlichen Ebene ab. Nichtsdestotrotz genoss er immer stärker ihre Nähe und reagierte zunehmend eifersüchtiger, wenn er die Brünette mit anderen Männern sah. Eine Entwicklung, die ihm selbst nicht gefiel und es ihm somit im Grunde gelegen kam, als sie nach ein paar Wochen den Kontakt immer weiter verringerte und irgendwann Funkstille zwischen ihnen herrschte. Der Wirtschaftsanwalt versuchte sie zu vergessen, indem er sich mit anderen Frauen traf. Aber so ganz wollte ihm dies nicht gelingen. Danae ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte etwas Geheimnisvolles und Dunkles an sich, welches ihn schon seit ihrem ersten Treffen fasziniert hatte.
Wie düster diese Seite wirklich war, sollte er jedoch erst später erfahren. Er war nicht wenig überrascht, als sie ihn aus heiterem Himmel um ein Treffen bat und ihm offenbarte, dass sie eine Hexe war. Er ahnte, dass sie dies alleine deshalb tat, um ihn abzuschrecken und dazu zu bringen, sich von ihr fernzuhalten. Aber Niall war niemand gewesen, der schnell in Panik verfiel oder sich vor dem Unbekannten oder der Dunkelheit fürchtete. Und schon gar nicht ließ er sich von der Dunkelhaarigen vorschreiben, ob und wann er den Kontakt zu ihr abbrach und oder eben nicht. Ganz abgesehen davon, dass seine Gefühle für sie inzwischen so stark geworden waren, dass er diese weder weiterhin ihr noch sich selbst gegenüber verleugnen konnte; ganz egal, wie sehr er dies auch versuchte. In der folgenden Nacht voller Leidenschaft und bisher unbekannter Hingabe, offenbarte auch er Danae sein Geheimnis. Seitdem waren die Beiden ein Paar und seit einem halben Jahr sogar verlobt. Seit Gemma war sie die erste Frau, für die er wieder echte Gefühle zuließ, die ihn selbst angreifbar und schwach machten. Er liebte die rassige Schönheit mehr als alles und jeden auf dieser Welt. Mehr als seine Karriere, sein Geld oder seinen Einfluss; ja, sogar mehr als sein eigenes Leben. Aber das hieß nicht, dass zwischen ihnen nicht auch hin und wieder die Fetzen flogen, Gläser gegen die Wand flogen und sie sich gegenseitig zur Hölle wünschten. Er könnte sogar schwören, dass seine Verlobte hin und wieder einen kleinen Fluch gegen ihn aussprach, um ihn zu ärgern und seine Verhandlungen oder Verträge zu boykottieren. Im Bezug auf körperliche Begehrlichkeiten hatten beide eine eher unkonventionelle Einstellung, die bei Außenstehenden nicht selten auf Unverständnis und hochgezogene Augenbrauen stieß. Aber das war ihnen egal. Sie wussten, dass die Liebe zueinander die einzig wahre und wahrhaftige war. Treue und uneingeschränkte Hingabe sowie völliges Vertrauen hatte für Beide nichts mit körperlichem Verlangen zu tun. Was jedoch nicht hieß, dass Niall nicht verdammt eifersüchtig sein konnte und jeder Kerl, der sie in seiner Gegenwart anfasste oder auch nur eine Sekunde zu lange ansah, sollte am besten schleunigst sein Testament machen. Diese Hassliebe war etwas, was die Leidenschaft in ihrer Beziehung stets anheizte und für den gewissen Reiz sorgte. Die brünette Hexe war die einzige Person in seinem Leben, der er wirklich vertraute und der er sich gegenüber komplett öffnete, mitsamt all seiner Schwächen und Fehlern der Vergangenheit. Aber einen Geist der Vergangenheit drohte, nicht nur seine Karriere, sondern auch seine Liebe zu Danae zu zerstören...
▪ WONACH SUCHST DU?
Im Grunde bin ich für alles offen. Am wahrscheinlichsten ist sicherlich ein Kontakt zu anderen Vampiren oder - durch Danae - zu Hexen. Wie diese Verbindungen im Einzelnen aussehen, lasse ich gerne auf mich zu kommen. Sehr interessiert wäre ich an weniger harmonischen Kontakten, gerne im beruflichen Bereich.
▪ SCHREIBSTIL
▪ [] ERSTE PERSON | [x] DRITTE PERSON | [ ] ICH PASSE MICH AN ▪